Ausstellung von zwei Oekovener Künstlerinnen

Donnerstag, den 11. April 2002 um 01:00 Uhr NGZ Online Der KuKuK - Presse
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Glöckner: Bewegung in der Kulturlandschaft

Dieser Artikel stellt eine am 11.04.02 um 15:45
veröffentlichte Nachricht dar.

Die Besucher der Sparkasse Neuss können einige Wochen lang in der Eckumer Geschäftsstelle "Kulturpfade" beschreiten. Noch bis zum 26. April sind an der Eckumer Bahnstraße in der Ausstellung "Kulturpfade" Bilder von Bianka von Hoesslin und Charlotte Horn zu sehen - zwei in Oekoven lebende Künstlerinnen, die bereits in der Vergangenheit nicht selten auch über die Gemeindegrenzen hinaus mit ihren Werken öffentlich präsent waren. In den Bildern Bianka von Hoesslins werden "Aufbruch und Vergänglichkeit als Resultat von Wandlung und Verwandlung bewusst erlebt und verarbeitet", wie ihre Künstler-Kollegin Charlotte Horn bei der Ausstellungseröffnung erläuterte.

 

Seit den 90er Jahren hat die Sparkasse Neuss wiederholt ihre Räume für Ausstellungen geöffnet. Charlotte Horn ist seit 1999 Gruppenleiterin in der Abteilung Malerei der Bayer- Galeriewerkstatt im Kloster Knechtsteden. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie unter anderem in Seminaren für Malerei und Tiefdruck an der Duisburger Mercator-Universität. In Bergheim belegte sie einen Kursus für Bildhauerei. Bianka von Hoesslin arbeitet seit 1994 zum Teil mit Misch- und Collagetechnik, wobei sie verschiedene Materialien verwendet.

 Ihr Rüstzeug erwarb sich die Autodidaktin durch die Teilnahme an diversen Kursen und Seminaren, so etwa im Kunstforum Bonn und an der Sommerakademie Trier. Beide Malerinnen verbindet "eine langjährige, von intensivem Gedankenaustausch geprägte Freundschaft", wie Bianka von Hoesslin bei der Eröffnung der Vernissage sagte. Wechselseitig gaben sie kurze Erläuterungen zu den Werken der jeweils anderen Künstlerin. Zu sehen sind in der Sparkassen-Zweigstelle insgesamt 26 Exponate, von denen eine ganze Reihe in Acryl- oder aber in einer Mischtechnik gemalt wurden.

 

Die "Universalität menschlichen Lebens" spiegeln die von Charlotte Horn gemalten Gesichter laut Bianka von Hoesslin. Die Künstlerinnen verbindet eine von intensivem Gedankenaustausch geprägte Freundschaft.
NGZ-Fotos (2): H. Jazyk

Die von Charlotte Horn gemalten Gesichter spiegeln nach den Worten von Bianka von Hoesslin "die Universalität menschlichen Lebens." Die Auflösung der in Landschaften eingebetteten Gestalten könne als "Beschäftigung der Künstlerin mit dem Übergang zum Tod verstanden werden", einem "Thema intensiver künstlerischer Auseinandersetzung seit Menschengedenken."

Brüchigkeit und Vergänglichkeit spielen in Bianka von Hoesslins "literarisch geprägten Bildern" eine wichtige Rolle, wie Charlotte Horn feststellte. Illustriert wird dies unter anderem durch Informationen "aus alten Zeitungsabschnitten". In Bianka von Hoesslins Bildern würden "Aufbruch und Vergänglichkeit als Resultat von Wandlung und Verwandlung bewusst erlebt und verarbeitet."

Bei seiner Begrüßung der Vernissage-Gäste bekannte sich "Hausherr" Josef Görgemanns nachdrücklich zur Verbindung von "Kunst und Kommerz". Wie der Filialleiter sagte, sei schließlich die Kunst oftmals vom Kommerz abhängig. Dies gelte für unentgeltlich zur Verfügung gestellte Räumlichkeiten ebenso wie für das Sponsoring oder den Erwerb von Kunstwerken. Bürgermeister Albert Glöckner bedankte sich bei den Mitarbeitern der Sparkasse für "ihre Gastfreundschaft und ihr organisatorisches Geschick", das schon oft unter Beweis gestellt" worden sei.

Albert Glöckner selbst hat "in den letzten Wochen ganz deutlich eine Bewegung in der Rommerskirchener Kulturlandschaft verspürt" und gar "ein zaghaftes KuKuK aus dem Wald rufen" hören, wie er unter Anspielung auf das im vergangenen Jahr in der Gemeinde gegründete Kulturforum sagte. Über der Pflege weicher Standortfaktoren wurden indes auch bei der Vernissage die harten Fakten nicht vergessen. So tat der Bürgermeister seine "Freude über die engagierte Mitfinanzierung" der Sparkasse beim Projekt Rathausgalerie kund. In welcher Form die Sparkasse diese leisten will, wird , wie berichtet, ihr Verwaltungsrat im Mai entscheiden. S. M.

Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 07. Mai 2010 um 15:22 Uhr