Rommerskirchen (NGZ). Aus Rommerskirchen beteiligten sich sieben Künstler am Wochenende an dem Projekt "Arbeitsplatz Kunst". Die NGZ besuchte Charlotte Horn und Wolfgang Haus in ihrem Atelier in Oekoven.
Die Liebe zur Malerei verbindet sie ebenso wie eine langjährige Nachbarschaft. Für Charlotte Horn und Wolfgang Haus lag daher nichts näher, als die neunte Auflage des kreisweiten Projekts "Arbeitsplatz Kunst" mit einer Gemeinschaftsausstellung zu bestreiten. Beide gehören zu den bildenden Künstlern im Kunst- und Kulturkreis KuKuK: Charlotte Horn hat diesen vor zehn Jahren mitgegründet, Wolfgang Haus ist dessen bislang "jüngstes" Mitglied und seit kurzem Sprecher der bildenden Künstler im KuKuK.
Während sich die Rechtsanwältin Charlotte Horn (54) seit gut 20 Jahren intensiv der Malerei widmet, hat diese Wolfgang Haus (64) zwar stets interessiert, eingehender mit ihr beschäftigen kann er sich jedoch erst, seit er 2009 seinen Vorruhestand antrat. Charlotte Horn bevorzugt bei ihren Arbeiten thematische Zyklen: Mit dem jetzt präsentierten "Zyklus der Erinnerungen" beschwört sie apokalyptisch anmutende Endzeit-Landschaften. Das Gefühl, dass die heutige Zivilisation eine Art von Endzeit darstellt, ist für die Künstlerin nicht erst neueren Datums. Dass es um die Umwelt schlecht bestellt sei, ist eine Erkenntnis, zu der sie jedenfalls "nicht erst durch die Atomkatastrophe von Fukushima" gelangt ist. So sind ihre Bilder bereits 2010 entstanden.
Info
Jahresausstellung Die Jahresaustellung der bildenden Künstler im Kunst und Kulturkreis findet am Wochenende 9. und 10. Juli statt. Ort Butzheimer Begegnungsstätte Mitwirkende Zwölf Maler und Malerinnen des KuKuK Rahmenprogramm Neben den Bildern gibt es eine Lesung. |
Bei aller Düsterkeit der schwarz-weißen Landschaften bleiben bei Charlotte Horn jedoch auch Hoffnungsschimmer wie die in ihrem Garten entstandenen "Himmelsbilder" in strahlendem Hellblau oder bei einem dem "Engel" von Ernst Barlach nachempfundenen Gemälde. Charlotte Horn, die eine große Verehrerin der italienischen Renaissance-Maler ist, hat 2010 im Kölner Kardinal-Frings-Haus ebenso ausgestellt wie in Viersen oder in der ehemaligen Hülchrather Synagoge. Ihre Arbeiten über die Vernichtung der Juden etwa hat die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem schon 2008 digital in ihr "Holocaust Art Research Center" eingestellt.
Wolfgang Haus' Bilder quellen dagegen geradezu über vor Farbenfreude. Haus, der früher Filialleiter eines bekannten Autoherstellers war, belegt inzwischen Kurse an der Freien Kunstschule in Köln. "Weltraumschrott" hat er eines seiner Bilder genannt. "Außerhalb der Atmosphäre wirken die Farben anders", sagt Wolfgang Haus. So erscheint der sonst weiße Mond bei ihm im unvertrauten Grün.
Unter anderem zu Bildern nordafrikanischer Tuaregs haben ihn Reisen nach Tunesien und Marokko inspiriert – auch dort fällt dem Betrachter als erstes das helle Leuchten der Farben ins Auge.
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