Ausgesuchte Bilder und Skulpturen
Dieser Artikel stellt eine am 15.06.03 um 21:25
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Der Anteil an Kunstbegeisterten im wenige hundert Einwohner zählenden Evinghoven dürfte nicht höher sein als andernorts. Dennoch ist das Dorf bei der inzwischen schon traditionellen Kunstausstellung in Reiters Scheune nach anfänglicher Scheu mittlerweile in überaus beachtlicher Stärke präsent.
Martha Reiter mit Skulpturen in ihrem Garten hinter der Scheune ihres Bauernhofs in Evinghoven.
NGZ-Foto: H. Jazyk
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Sonntag eröffnete Martha Reiter ihre siebte Ausstellung, bei der es zudem einige Neuerungen gab. Erstmals mit einbezogen wurde in den Kultur-Event auch der weitläufige Garten des ehemaligen Bauernhofs, aber auch das ansonsten nur als Insider-Tipp gehandelte Rahmenprogramm wurde diesmal vorab publik gemacht. Heute Abend läuft im Nostalgiekino etwa der Western-Klassiker "High Noon", während im Laufe der Woche auch der Theaterverein Gillbachbühne einen Tag der offenen Tür veranstaltet.
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen natürlich einmal mehr die ausgestellten Exponate. Treu geblieben ist Martha Reiter ihrem Prinzip, in jedem Jahr mit neuen Künstlern aufzuwarten. Rena Werneyer aus Dormagen etwa beschäftigt sich mit Malerei und Kalligraphie. Fasziniert ist sie vor allem von Licht- und Farbräumen in der Natur. Daraus neue Bildinhalte zu schaffen, setzt eine intensive Beschäftigung mit der Farben- und Formenlehre voraus, so Rena Werneyer. In der Kalligraphie gebe es demgegenüber neben der bildlichen auch die sprachliche Ebene, wobei durch Verknüpfung von Form und Inhalt eine expressive Mischung entsteht. Martha Reiter arbeitet auch mit Leonie Dienst in der Galerie-Werkstatt Knechtsteden zusammen.
Die Neusserin ist in Evinghoven mit Naturformen und Abstraktionen vertreten, die mittels Aquarellmalerei und -zeichnung auf Graphitpapier entstanden sind. Die von dem Trio ausgestellten Arbeiten sind zum Teil in gemeinsamen Malseminaren mit dem Künstler Volker Altrichter entstanden. Der zum Kunstpark umfunktionierte Garten gleich hinter der Scheune beherbergt noch bis zum kommenden Sonntag etliche Steinmetz-, Bronze- und Keramikskulpturen von Ulrike Mayer-Trede und Lothar Sütterlin. Hinzu kommen Exponate von Rena Werneyer und Martha Reiter, die als Vorschläge zur Gestaltung von drei Kreisverkehren in Rommerskirchen gedacht sind.
Das Kunstforum KuKuK war dazu mit einer Spende bedacht worden. Ulrike Mayer Trede ist viel gefragt: Zahlreichen Ausstellungen im Bundesgebiet folgten Präsentationen der Arbeiten der Agrarwissenschaftlerin im Kugelhaus Kassel. Bereits seit 1978 stellt Lothar Sütterlin aus, dessen Interesse neben der Malerei der Bildhauerei gilt. Der promovierte Naturwissenschaftler, der als Dozent schon in Moskau, St..Petersburg und Kiew wirkte, studierte an der Europäischen Kunstakademie in Trier und arbeitet mit Künstlern aus dem In- und Ausland zusammen. Einig wissen sich alle Aussteller darin, dass sie sich zwar der zeitgenössischen Kunst und ihren Stilen verbunden fühlen, keineswegs aber der Avantgarde. S.M.
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