"Geadelte Gebrauchsgegenstände"
Dieser Artikel stellt eine am 12.03.04 um 17:31
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Es sind kleine, rote Strichmännchen, die dem Betrachter des Bildes sofort ins Auge fallen. "Meine Artisten", nennt sie die Malerin Rena Werneyer schmunzelnd. Nur eine von vielen Impressionen, die der Besucher einer Ausstellung der Künstlergruppe des Kunst- und Kulturkreises (KuKuK) in der Galerie-Werkstatt Knechtsteden mit nach Hause nimmt. Zehn Künstler stellen dort bis zum 30. März ihre Werke aus. Eine Präsentation, die sich keinem speziellen Thema verpflichtet fühlt. Vielmehr können alle Teilnehmer ihren individuellen Stil zum Ausdruck bringen. Bei Werneyer ist er eher graphisch-abstrakt, realistisch hingegen bei Josi Schnabel, die zum ersten Mal mit von der Partie ist und kleinformatig einzelne Früchte und Gemüse wie Zwiebel und Aubergine auf Papier gebannt hat.
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Doch was sind durch Künstlerhand dargestellte Drahtkörbe, Schürzen, Handtücher und Kerzenständer? "Geadelte Gebrauchsgegenstände", so der Titel, den Martha Reiter diesen Werken gegeben hat. Darüber hinaus zeigt sie auch zwei Akte, einer davon in geradezu expressiver Farbigkeit. Die zeichnet auch die Bilder Christa Seidls aus. Sie verarbeitet darin ihre Eindrücke, die sie bei zahllosen Aufenthalten auf der südschwedischen Insel Öland gewonnen hat.
Die Grüne Insel, Irland, inspirierte indes Hannelore Sieben. "Ohne Pinsel mit den Fingern", erklärt sie, habe sie ihre Bilder - Acryl auf Büttenpapier - gefertigt. Leonie Dienst ist mit vier Aquarellen vertreten, "abstrahierte Naturformen", die sich durch eine "fokussierende Betrachtung" ergeben, beschreibt sie die Entstehungsweise. Neben Reiner Clemens und Charlotte Horn stellt auch Annu Koistinen-Marcus in der Galerie-Werkstatt ihre Werke, Wandobjekte und Collagen, aus .
Ihr Schaffen ist geprägt von der Suche nach geistiger Tiefe, nach Hintergrund. In ihren in Knechtsteden gezeigten Arbeiten setzt sie sich mit dem Entstehungsprozess des menschlichen Lebens auseinander. "Engelchen in Nährlösung" heißt denn auch eine ihrer Konzeptionen, mit der sie sich auf ungewöhnliche Art dem Kind im Mutterleib nähert: weiße Engel in mit Flüssigkeit gefüllten Kölschgläsern.
"Starke Strukturen" weisen die Bilder Ursula Schachschneiders, zweite Vorsitzende des KuKuK, auf. Sie geht über das Genre der reinen Malerei hinaus, indem sie "Fundstücke", wie sie es nennt, mit einarbeitet, wodurch eine Mehrdimensionalität erzielt wird. Die Sammelausstellung in Knechtsteden ist die vierte Präsentation der KuKuK-Künstler außerhalb der Gemeindegrenzen.
Einige der Mitwirkenden, die teilweise auch Mitglieder der Galerie-Werkstatt sind, haben sich bereits in der Vergangenheit durch Einzelausstellungen einen Namen gemacht. Am kommenden Sonntag, 14. März, beginnt um 11 Uhr eine Vernissage. Zur Eröffnung spricht Dr. Michael von Hoesslin. Simon Hopf
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